Skyload, Megaupload, kino.to – Wer kommt als nächstes? Die Filehoster im Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden
Im Juni 2011 wurde das Portal kino.to von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden geschlossen und die Hintermänner verhaftet (weitere Artikel hierzu siehe hier und hier ). In den Folgemonaten kam ans Licht, dass sich hinter kino.to ein kriminelles Geschäftsmodell verborgen hat, das mit den Urheberrechtsverletzungen der Nutzer Millionengewinne erwirtschaftet und zugleich in der Unterhaltungsindustrie (insbesondere in der Filmindustrie) Millionenschäden verursacht hat. Die Drahtzieher wurden in den vergangenen Monaten zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Zuletzt wurde der Programmierer zu einer Freiheitsstrafe von knapp 4 Jahren verurteilt (siehe Spiegel online).
In den Folgemonaten mehrten sich auch international Aktionen gegen Filehoster. Prominenteste Beute des FBI war der ehemalige Hacker Kim „Kimble“ Schmitz aka „Kim Dotcom“, der am 19. Januar 2012 auf seinem Anwesen in Neuseeland festgenommen wurde. Sein Filehoster „Megaupload“ wurde geschlossen (Artikel). Die Gewinne von Megaupload betrugen nach Schätzungen des US-Justizministeriums ca. 175 Millionen Dollar. Dem steht ein Schaden auf Seiten der Rechteinhaber von mindestens einer halben Milliarde US-Dollar gegenüber (Bericht auf Heise.de).
In der Folge dieser Groß-Razzia schlossen zahlreiche Sharehoster die Tore oder veränderten ihre Dienste bzw. Angebote, um nicht auch in das Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden zu gelangen. In England wurde der Blog RnBXclusive am 14. Februar vom Netz genommen. Die Betreiber des Musikblogs hatten mehrfach Songs online gestellt, die noch gar nicht veröffentlicht waren. Laut der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) sind den Künstlern und der Musikindustrie durch den Blog Schäden in Höhe von ca. 15 Millionen britischen Pfund pro Jahr entstanden.
Mit dem Dienst skyload.net, der in der vergangenen Woche von der Staatsanwaltschaft geschlossen wurde, versuchten Geschäftemacher an den finanziellen Erfolg von kino.to anzuknüpfen und ermöglichten dort den illegalen, kostenlosen Zugang zu über 10.000 Kinofilmen. Hiermit sicherten sich die Täter den Titel „Deutschlands dümmste Film-Piraten“.
Anbieter, deren Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet sind, mit der massenhaften Ermöglichung von Diebstahl geistigen Eigentums Geld zu verdienen, stehen somit im Fokus der Strafverfolgungsbehörden. Die Vorgänge der letzten Monate zeigen deutlich, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht länger untätig zusehen, wenn geistige Eigentumsrechte massenhaft verletzt werden. Urheberrechte bilden die Grundlage der Existenz von Künstlern und Kreativen. Nur wenn der digitalen Hehlerei ein Ende gesetzt wird, kann es zu Vergütungsmodellen kommen, die die Interessen von Nutzern und Kreativen optimal in Ausgleich bringen.
Informationen zu den aktuellen Strafprozessen finden Sie bei der GVU, bei Spiegel-Online und bei Heise.
verwandte Suchbegriffe: kino.to, megaupload, kim schmitz, Kim Dotcom
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